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Désirée und Jean-Baptiste

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Autor: Desiree@ddr-luftwaffe.de

Bernadotte

Bernadotte

Kurzbiographie:

Jean Baptiste Bernadotte wurde am 26. Januar 1763 als Sohn eines Sachwalters beim Seneschall (heute wäre das vergleichbar mit einem Anwalt, der an einem Kreisgericht arbeitet) geboren.
Er war das jüngste von 5 Kindern:


Jean (15. Dezember 1754 - 08. August 1813),
Claire (1756 - 1760),
Marie  (01. Oktober 1759 - 15. Oktober 1795),
Arnaud (1761 - 1761)
Jean Baptiste (26. Januar 1763 - 08. März 1844).

Jean Baptiste Bernadotte wurde am 26. Januar 1763 in Pau geboren und am selben Tag getauft.
Taufpate: Jean Bernadotte jun. (Anwalt des Königs am Seneschal - Gerichtshof)
Taufpatin: Marie de Besbedes
die Taufpaten waren miteinander verheiratet

Bernadotte erreichte eine Höhe von 5 Fuß, 5 Zoll und 9 Linien. Das entspricht einer Körperlänge von ca. 178 cm. Er war für damalige Verhältnisse ein sehr großer und stattlicher Mann.

Jean Baptiste begann (auf Wunsch seines Vaters) eine Lehre bei einem Anwalt, was ihm aber nicht lag. Als sein Vater starb, bewarb er sich beim Regiment Royal - la - Marine. Bernadotte nutzt die ihm gebotene Chance und wurde Offizier. Er gilt als begabter Administrator - wird befördert zum General. 1799 wird er Kriegsminister. Doch sein Aufstieg ist unmittelbar mit Napoleon Bonaparte verbunden. Dieser förderte Bernadotte, war aber stetes mißtrauisch und machtbewußt. Bernadotte wird vom schwedischen Volk als Thronerbe ausgewählt und von König Carl XIII. adoptiert. Er erlernte Zeit seines Lebens nie die schwedische Sprache. Aber er identifiziert sich mit den Interessen Schwedens und fördert sein neues Heimatland. Er wechselt die Fronten und stellt sich mit den Verbündeten (Rußland, Österreich) gegen Napoleon. Dadurch erhält er sich den schwedischen Thron und kann auch die Union Schwedens mit Norwegen vollziehen. Das schwedische Volk schätzte ihn sehr. In seinem Testament sagte er von sich selbst:

"Niemand hat je eine Karriere gemacht wie ich"

Berrnadotte starb 1844 als König Carl XIV. Johan in Stockholm.

 

Das "Zusammenspiel" zwischen Jean Baptiste Bernadotte und Napoleon

Ich denke, daß man Désirée, Bernadotte und Napoleon als "Dreieinigkeit" sehen kann. Desiree ist die engste Verknüpfung zwischen beiden Männern. Beide hat sie geliebt und beide haben sie geliebt.

Napoleon und Bernadotte verband eine Art "Hassliebe". Sie konnten nicht ohne einander. Aber miteinander auch nicht.
Bernadotte mochte diese Seite der Verwandschaft nicht besonders. Er fand Napoleon eher unsympathisch. Bernadotte bemühte sich oft um Verwaltungsposten möglichst weit weg von Paris, wo er sein eigener Herr war (s. Hannover: s. Ansbach). Napoleon dagegen schenkte Bernadotte Ehren und Titel (Graf von Ponte Corvo; Marschall von Frankreich...). Napoleon bemühte sich um Bernadottes Freundschaft, ohne ihn sich zu nah herankommen zu lassen.
Napoleon soll einmal die Worte gesagt haben: "... wenn Désirée nicht gewesen wäre, hätte er Bernadotte bei drei Gelegenheiten erschießen lassen...".

Napoleon hat sich mit Désirée verlobt, da war sie gerade 14 Jahre alt. Er löste die Verbindung, um eine für ihn bessere Beziehung einzugehen. Zu diesem Zeitpunkt war Désirée ca. 16 Jahre alt und hätte Napoleon nicht viel mehr als Liebe geben können. Doch ihm waren andere Vorzüge wichtiger. Josephine war älter, reifer und kannte für Napoleon wichtige Männer, die letztendlich seinen Weg mitbestimmt hatten.

Bernadotte war ein Stratege durch und durch. Für alles was er sich erkämpft hatte, mußte er hart arbeiten. Er fing als Sohn eines Advokaten an, kam zur Armee und begann als Sergeant. Sein halbes Leben verbrachte er damit, zu lernen. Nichts war ihm unwichtig oder unbedeutend. Er lernte auf allen Wissensgebieten.

Bis zu seiner Wahl zum Kronprinzen von Schweden hatte er alles ihm mögliche für Frankreich getan. Als er Kronprinz von Schweden wurde, hatte er ein "neues" Vaterland zu schützen und zu verteidigen. Frankreich war ihm nie egal, aber sein Herz schlug von da an für Schweden.

Auszug aus der Heiratsurkunde Bernadottes

Ausführungen aus der Biographie von D. P. Barton, Wilhelm Goldmann Verlag,

Heute, den 30. Thermidor, im sechsten Jahr der französischen Republik, um sieben Uhr abends, erschienen vor mir, Etienne Bouvet, Gemeindevertreter der Gemeinde Sceaux l`Unité: Jean Baptiste Bernadotte, 35 Jahre alt, Divisionsgeneral der Armeen der Republik, jetzt wohnhaft in dieser Gemeinde, und Bernhardine Eugénie Désirée Clary, 18 Jahre alt, jüngste Tochter des verstorbenen Francois Clary, Kaufmann in Marseille, und der Francoise Rose Clary ... jetzt wohnhaft in Genua. Die genannte Braut und der Bräutigam waren begleitet von Auguste Morin (I), 26 Jahre alt, Hauptmann im 10. Jägerregiment zu Pferde; Francois Desgranges, Notar; Joseph Bonaparte, 30 Jahre alt, Mitglied des Rates der Fünfhundert, der mit Vollmacht ausgestattet war, um für Francoise Rose Sonis zu handeln; Justicienne Victor Sonis, 50 Jahre alt, Grundbesitzer; Lucien Bonaparte. 26 Jahre alt, Mitglied des Rates der Fünfhundert, wohnhaft bei seinem Bruder Joseph in Paris, Rue de Roche.

(I) Maurin, Bernadottes Adjutant, nachmalig Divisionsgeneral.

 

Nachdem ich inzwischen verschiedene Bernadotte - Biographien gelesen und verglichen habe, stellte ich fest, daß einige Jahreszahlen nicht in allen Werken übereinstimmen. Für einen direkten vergleich steht die folgende Tabelle zur Verfügung.

 

Wichtigste Daten im Leben von Bernadotte
und deren Umsetzung durch Biographen

Buchtitel

Désirée

Jean Baptiste Bernadotte; Bürger, franz. Revolutionsgeneral, schwedisch - norwegischer König

Marschall Bernadotte; Kronprinz von Schweden

Jean Baptiste Bernadotte; Marschall Napoleons; König von Schweden

Bernadotte; französischger Revolutionsgeneral und schwedisch - norwegischer König

Bernadotte Französischer Grenadier und König von Schweden

Jean Baptiste Bernadotte; Bürger - Marschall - König

Text aus dem Internet

Schlagwort Bernadotte

Schlagwort Bernadotte

Den Marschall- stab im Tornister

 Autor

Annemarie Selinko

Gabriel Girod de l´Ain

Hans Klaeber

Clemens Amelunxen

Arthur E. Imhof

D. P. Barton

Ausst..-katalog

Zeittafel

Karl  Marx

Meyer´s Lexikon

Pierer´s Lexikon

Ausst..-katalog

Art. von R. Duffraise

Geburt Jean Baptiste Bernadotte

26.01.1763

 26.01.1763

26.01.1763

26.01.1763

26.01.1763

1763

26.01.1764

26.01.1764

26.01.1764

1763

Geburt Desiree Clary

1779

 1777

 

1777

 

 

1777

       
Rechtsanwalts
gehilfe

 

1778

1778

1778

1778

         
Eintritt ins Regime “Royal la Marine”

 

03.09.1780

 1780

1780

1780

03.09.1780

1780

1780

 

1780

1780

in die Grenadier
kompanie aufgenommen
 

20.05.1782

 21.05.1782

   

20.05.1782

         
Korporal  

16.06.1785

 16.06.1785

1785

16.06.1785

16.06.1785

         
Sergeant   

31.08.1785

 31.08.1785

 

31.08.1785

03.08.1785

         
Quartiermacher (Fourier)  

21.06.1786

21.06.1786

 

21.06.1785

21.06.1786          
Sergeant - Major (Stabs- Feldwebel)

 

11.05.1788

 11.05.1788

1788

11.05.1788

11.05.1788

1788

       
Adjutant - Major  

 

07.02.1790

    30.11.1792          
(Ober-) Leutnant  

06.11.1791

06.11.1791

1792

06.11.1791

06.11.1791

1791

     

06.11.1791

Adjutant  

30.11.1792

30.11.1792

1790

07.02.1790

07.02.1790

 

     

 

Rittmeister            

1792 - 1793

       
Hauptmann (Kapitän)  

18.07.1793

18.07.1793

1793

Juli 1793

18.07.1793      

 

Herbst 1793

1. Begegnung mit Napoleon  

03.03.1793

19.02.1797

   

1797

         
Battaillons
chef (Oberst)
 

08.02.1794

 08.02.1794

 

Februar 1794

02 / 1794

         
Oberst  

04.04.1794

 

1793

04.04.1794

04.04.1794

 

1792

     
Brigadegeneral  

29.06.1794

 29.06.1794

1794

29.06.1794 (vorläufiges Brevet)

29.06.1794

1793 - 1794

1793

 

 

29.06.1794

Divisions
general
 

22.10.1794

 22.10.1794

1794

22.10.1794

22.10.1794

1795

 

1794

1794

22.10.1794

Botschafter in Wien

 

 11. 01. - 15.04 1798

 

1798

11. 01. - 15.04 1798

01 / 1798 - 15.04.1798

11. Januar - 15. April 1798

1798

     
Abreise nach Wien

 

29.02.1798

 

 

 

 

         
Ankunft in Wien  

08.02.1798

     

08.02.1798

         
Ersuch um Abberufung aus Wien  

11.04.1798

                 
Abreise aus Wien  

15.04.1798

     

15.04.1798

         
Ankunft in Paris  

22. / 23.05.1798

                 
Ernennung zum Gesandten in Den Haag  

27.05.1798

               

 

Trauung mit Desiree

30. Thermidor VI (1798)

17.8.1798

16.08.1798

1798

17.08.1798

17. 08.1798

17.08.1798

August 1798

1798

1798

08/1798

Ehrenpromotion der phil.. Fakultät der Universität Gießen      

1798

17.12.1798

           
Kommandeur der Rheinischen Observationsarmee  

05.02.1799

               

 

Kriegsminister

1799

 02. 07.- 14.09. 1799

02.07. - 14.09. 1799

1799

02.07.1799

02.07.-
14.09.1799

1799

     

02.07.1799

Geburt des Sohnes

04.07.1799

 06.07.1799 8.30 Uhr

04.07.1799

1799

06.07.1799

04.07.1799

1799

     

06.07.1799

Name des Sohnes

Oscar

    Francois  Joseph  Oscar

 

Oscar

Francois – Joseph – Oscar

Oscar

Oscar (I.)

     

Francois Joseph      Oscar

Taufpate des Sohnes

Napoleon Bonaparte

Joseph Bonaparte

Vortaufe: Joseph; Prunktaufe: Napoleon

 

 

Napoleon Bonaparte

       

 

Ernennung zum Staatsrat  

 24.01.1800

24.01.1800

 

24.01.1800

          

24.01.1800

Oberbefehlshaber der Westarmee  

18.04.1800

18.04.1800.

             

 

Friede von Lüneville  

 

09.02.1801

                
bevollmächtigter Gesandter b. d. amerik. Bundesstaaten

 

31.12.1802

 

 

 

           
Oberkommando über die Hannoverarmee  

14.05.1804

14.05.1804

               
Marschall von Frankreich   

  

19.05.1804

1804

18.05.1804

19.05.1804

1804

 

19.05.1804

 

18.05.1804

Marschall - Vereidigung  

23.05.1804

23.05.1804

               
Gouverneur des kurfürstentums Hannover  

06/1804

bis 05.09.1805

1804

17.06.1804 bis 09/1805

 

1804

 

1804

   
Ankunft in Hannover  

17.06.1804

20.06.1804

               
Offizier der Ehrenlegion  

12.07.1804

01.02.1805

     

1804

       
Österreich bricht den Friedensvertrag von Lüneville  

09.08.1805

                 
Kommandeur des 1. Korps der "Großen Armee"  

29.08.1805

                 
Schlacht bei Austerlitz  

01/02.12.1805

 02.12.1805

1805

02.12.1805

 

1805

     

02.12.1805

Friede von Preßburg  

25.12.1805

27.12.1805

               
Gouverneur der Markgrafschaft Ansbach  

      23.02.1806 bis30.09.1806

24.02.1806

1806

1805-1806

           
Bernadotte verwaltet Ansbach  

 

24.02.1806 - 20.05.1806   

               
Fürst von Ponte Corvo  

 05.06.1806

 05.06.1806

1806

05.06.1806

05.06.1806

1806

05.06.1806

 

05.06.1806

05.06.1806

Schlacht von Auerstedt und Jena    

14.10.1806

             

14.10.1806

Bernadotte erobert Halle  

17.10.1806

 17.10.1806

               
B. wird am Hals verwundet    

05.06.1807

               
Gouverneur der Hansestädte  

 07 / 1807 bis 03 /1809

 14.07.1807

1807

14.07.1807

14.07.1807        

14.07.1807

Bernadotte soll Schweden angreifen    

 01/1808

1808

31.01.1808

   

23.03.1808

     
König Gustav IV. Adolf gestürzt    

 13.03.1809

1809

13.03.1809

           
Schlacht von Wagram; (Schweden verliert Finnland an Rußland)    

05./06.07.1809

1809

05. /06.07 1809

   

05./06.07 1809

     
Karl XIII. schlägt B. als Thronfolger vor (Brief an den Reichstag zu Örebro)    

18.08.1810

 

 

           
Kronprinz von Schweden(lt. Wahlakte des Reichstages zu Örebro)  

 08/1810

 21.08.1810

1810

03.09.1810

21.08.1810

21.08.1810

21.08.1810

21.08.1810

21.08.1810

21.08.1810

Ausbürgerung aus Frankreich

09/1810

 

 23.09.1810

 

23.09.1810

 

23.09.1810

     

23.09.1810

Lutherisches Bekenntnis    

 19.10.1810 (der Autor schrieb 19.05.)

1810

19.10.1810

       

19.10.1810

 
Ankunft Schweden

20.10.1810

20.10.1810

20.10.1810

       
Ankunft in Stockholm              

01.11.1810

     
Adoption durch Karl XIII.  

 11 / 1810

05.11.1810

 

23.10.1810

 

10/ 1810

   

05.11.1818

 
Désirée und Oscar treffen in Stockholm ein    

06.01.1811

               
Oscar wird zum Herzog von Södermanland ernannt    

06.01.1811

               
Desirees Rückreise nach Frankreich

06/1811

 

04.06.1811

     

1811

       
Schweden verliert Finnland an Rußland    

 

1812

05.04.1812

   

27.03.1812

     
Bernadotte verbündet sich mit europ. Großmächten gegen das Empire; (B. trifft den Zaren in Abo)    

30.08.1812

1812

08/ 1812

 

1812

27.08.1812

     
Schlacht bei Großbeeren    

23.08.1813

               
Völkerschlacht bei Leipzig  

 10 / 1813

 16.-19.10.1813

1813

16. - 19.10 1813

 

1813

       
Bernadotte erzwingt den Kieler Frieden mit Dänemark / Norwegen fällt an Schweden

1814

 01 / 1814

 

1814

1814

 

1814

14.01.1814

     
Karl XIV. Johan König von Schweden

 

 1818

 

1818

1818

05.02.1818

1818

1818

     
Krönung Karl XIV. Johan

 

 05 / 0818

   

11.05.1818

 

1818

     

1818

Krönung Karl XIV. Johan in Norwegen

 

     

07.09.1818

 

 

     

1818

Krönung "Desideria´s

21.08.1829

 08 / 1829

 

1829

1829

     

21.08.1829

   
Einweihung des Göta - Kanals  

 

 

 

 

           
Tod Karl XIV. Johan´s  

 08.03.1844

08.03.1844  

08.03.1844

08.03.1844

08.03.1844

08.03.1844

08.03.1844

08.03.1844  15.30 h

08.03.1844

 
Tod Desiree´s

 

     

 

 

1860

       

Die bisher ausführlichste Biographie über Bernadotte ist die von 'Gabriel Girod de l`Ain. Er war der Ur - Ur - Enkel von einer der Schwestern Désirées.

Der Name "Jean Baptiste Bernadotte" ist in die Mauern des Triumphbogens in Paris eingemeißelt. Auf der südlichen Seite.

 

Bernadotte und Napoleon

Im Feldzug von 1806/1807 gegen Preußen kommandierte er (Bernadotte; Anm. der Autorin) das erste corps d'armée. Er erhielt von Napoleon den Befehl, von Naumburg nach Dornburg abzumarschieren, während Davout, der auch in Naumburg war, nach Apolda marschieren sollte. Der Befehl, den Davout empfangen hatte, fügte hinzu, daß, wenn Bernadotte sich schon mit ihm vereinigt hat, sie beide zusammen nach Apolda marschieren könnten. Nachdem Davout die Marschlinien der Preußen rekognosziert und sich überzeugt hatte, daß Bernadotte in der Richtung auf Dornburg keinen Feind treffen werde, schlug er Bernadotte einen gemeinsamen Marsch nach Apolda vor und bot ihm sogar an, sich unter Bernadottes Kommando stellen zu wollen. Dieser aber versteifte sich auf die wörtliche Auslegung des Befehls Napoleons und marschierte in Richtung Dornburg ab, ohne den ganzen Tag über einen Feind zu treffen, während Davout die ganze Last der Schlacht bei Auerstedt allein tragen mußte, die wegen Bernadottes Abwesenheit nicht mit einem entscheidenden Siege endete. Allein das Zusammentreffen der Fliehenden von Auerstedt mit den Fliehenden von Jena und die strategischen Kombinationen Napoleons wandten die Folgen des von Bernadotte vorsätzlich gemachten groben Fehlers ab. (Marx)

Die Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli 1809 gab seinen Missverständnissen mit Napoleon neue Nahrung. Am ersten Schlachttage wurde Eugène Beauharnais, der in der Nähe von Wagram vorgerückt und in die Mitte der feindlichen Reserven gestoßen war, nicht genügend von Bernadotte unterstützt, der mit seinen Truppen zu spät und nicht entschieden genug eingegriffen hatte. In Front und Flanke angegriffen, wurde Eugène heftig auf Napoleons Garde zurückgeworfen, und der erste Schock des französischen Angriffs wurde somit durch Bernadottes laues Benehmen abgeschwächt, der währenddessen das Dorf Adlerklaa im Zentrum der französischen Armee, aber etwas vor der französischen Linie, besetzt hatte. Am folgenden Tage, um sechs Uhr früh, als die Österreicher zu einem konzentrischen Angriff vorrückten, stand Bernadotte vor Adlerklaa, anstatt dieses Dorf zu besetzen und in seine Frontlinie einzubeziehen. Als die Österreicher kamen, fand er diese Position zu gewagt und zog sich auf ein Plateau hinter Adlerklaa zurück, aber ließ das Dorf unbesetzt, das Bellegardes Österreicher sofort besetzten. Hierdurch wurde das französische Zentrum gefährdet, und Masséna, der es kommandierte, schickte eine Division vor, die Adlerklaa wieder nahm, aber von d'Aspres Grenadieren abermals herausgeworfen wurde. Jetzt kam Napoleon selbst und übernahm die Leitung, entwarf einen neuen Schlachtplan und vereitelte dadurch die Manöver der Österreicher. So hatte also Bernadotte wiederum, wie bei Auerstedt, den Erfolg des Tages gefährdet. (Marx)

Meiner Meinung nach bedarf die Aussage Karl Marx´ einer Ergänzung. Jean - Baptiste Bernadotte war zweifellos ein großer Feldherr. Er erreichte Großes in seinem Leben. Viele Feldzüge die er befehligte, gingen für „seine“ Armee siegreich aus. Speziell die Schlacht bei Waterloo, die Bernadotte (schon Kronprinz von Schweden) mit den „Verbündeten“ (Österreich und Russland) gegen Napoleon führte. Nicht zuletzt wurden die zum Teil großen Missverständnisse Bernadottes und Napoleons durch Bernadottes Neider geschürt:

„...An der Spitze des Kriegsministeriums..., waren weniger seine Operationspläne bemerkenswert als seine Intrigen mit den Jakobinern, durch deren erneut wachsenden Einfluß er sich eine persönliche Anhängerschaft in den Rängen der Armee zu verschaffen suchte... ., am 13. September 1799, fand er im "Moniteur" seinen Rücktritt bekanntgegeben, noch ehe er überhaupt wußte, daß er darum gebeten hatte. Diesen Streich hatten ihm die mit Bonaparte verbündeten Mitglieder des Direktoriums Sieyès und Roger Ducos gespielt....“ (Marx)

Clemens Amelunxen versuchte, in seiner Biografie die Missverständnisse um Bernadotte zu begründen: (Anm. d. Autorin)

„...Bernadotte hielt immer zu „seinen Leuten“, wie sie zu ihm. Einer von ihnen bekam mit einem Obristen der „Citoyens“ wegen einer Nichtigkeit Streit. Bernadotte ließ diesen Colonel einsperren. Der Arrestierte wandte sich hilfesuchend an Napoleons Stabschef Berthier. Berthier war der Meinung, dass ein Divisionsgeneral nur gegen Soldaten seiner eigenen Einheit Disziplinargewalt habe.

Mit dieser „Affäre“ hatte sich Bernadotte die Todfeindschaft eines Rivalen eingehandelt.

Berthier ließ ihm von nun an in allen Feldzügen böswillig, - doch kaum beweisbar –die Befehle aus dem Hauptquartier entweder verfrüht oder  verspätet, zweideutig oder gar nicht mitteilen.

Daher konnte Bernadotte auf dem Schlachtfeld, wenn er es denn rechtzeitig erreichte, tun oder lassen, was er wollte – er trug immer das Risiko der Desinformation und der Missverständnisse, falls er nicht erfolgreich war. Das hat seiner militärischen Laufbahn nachhaltig geschadet.“ (Amelunxen; S. 26 / 27)

 

Der Tod von Jean Baptiste Bernadotte

„...als er plötzlich starb.“...“Am 8. März 1844 im königlichen Palast zu Stockholm.“ (Marx)

„Am Morgen seines 81. Geburtstages,... , erlitt Bernadotte, infolge Arterienverkalkung, einen Schlaganfall....Er konnte sich soweit erholen, daß er periodisch – unterbrochen durch heftiges Wechselfieber und Delirium – nochmals klaren Kopf gewann....Das lutherische Abendmahl,..., hat er auf dem Sterbebett verweigert -...Am 8. März 1844 ist Bernadotte gestorben. Er wurde in der Riddarkirche zu Stockholm...beigesetzt....“ (Amelunxen; S. 120 / 121)

Meiner Meinung nach starb er nicht „plötzlich und unerwartet“. Er starb nach einer Erkrankung (41 Tage litt er an den Folgen des Schlaganfalls). Bernadotte hat ein langes und erfülltes Leben hinter sich gebracht.

Jean Baptiste Bernadotte auf dem Sterbebett:“... Niemand hat je eine Karriere gemacht wie ich...“.

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Autor: Desiree@ddr-luftwaffe.de